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Freies Fibula-Transplantat

Allgemeines

Bei diesem Eingriff wird einer der beiden Knochen Ihres Unterschenkels (Fibula/Wadenbein) entfernt, um damit einen Teil des Unter- oder Oberkiefers zu rekonstruieren. Die Funktion Ihres Unterschenkels wird durch diesen Eingriff nicht wesentlich beeinträchtigt.

Was geschieht bei dieser Operation?

Was geschieht bei dieser Operation?

Die Fibula wird zusammen mit einem zu- und wegführenden Blutgefäss (Arterie und Vene) herauspräpariert. Diese Gefässe werden nach dem Einsetzen des Transplantates am Kiefer mit Ihren Halsgefässen verbunden, um deren Blutversorgung während der Einheilung zu gewährleisten.

Die Wunde an Ihrem Bein wird versorgt und während einer Woche postoperativ eingebunden. Muss bei Ihrem Eingriff auch ein Stück Haut am Unterschenkel entnommen werden, so wird dieser Defekt direkt verschlossen oder ggf. durch ein Hauttransplantat versorgt.

Wie geht es mir nach der Operation?

Wie geht es mir nach der Operation?

Es ist mit Schmerzen an der Entnahmestelle zu rechnen. Ihr Arzt wird Sie mit geeigneten Schmerzmitteln versorgen. Zusätzlich wird ein kleiner Schlauch (Drainage) durch die Haut in die Wunde gelegt, um eine Ansammlung von Blut in der Wunde zu vermeiden. Dieser wird nach einigen Tagen entfernt.

Werde ich eine Narbe haben?

Werde ich eine Narbe haben?

Wie alle Einschnitte in die Haut hinterlässt auch dieser Eingriff eine Narbe. Diese reicht von unterhalb des Knies bis zum Sprunggelenk. Bei guter Narbenpflege verblasst diese mit der Zeit.

Was sind mögliche Komplikationen?

Was sind mögliche Komplikationen?

Blutungen sind aufgrund der eingelegten Drainage selten. Infektionen wird mit einer intravenösen Antibiotikazufuhr während der Narkose sowie einer postoperativen Antibiotikabehandlung vorgebeugt, daher ist das Risiko einer Infektion eher gering.

Nach der Operation können ein Taubheitsgefühl oder Kribbelparästhesien am Unterschenkel oder auch im Fuss auftreten. Diese bilden sich in den meisten Fällen während der darauffolgenden Monate zurück. In den wenigsten Fällen kann ein restliches Taubheitsgefühl bleiben.

Ein Versagen des Transplantates kommt in 2 bis 5 % der Fälle vor. Dabei bildet sich entweder in einem der zuführenden oder abführenden Gefässe ein Blutgerinnsel. Dieses bewirkt, dass das Transplantat entweder nicht ausreichend mit Blut versorgt wird oder es zu einem Blutstau infolge einer Abflussbehinderung kommt. Meist zeigt sich diese Komplikation innert der ersten zwei bis drei Tage. Kann das Gerinnsel nicht entfernt oder abtransportiert werden, kommt es in der Folge zum Versagen und ultimativ zum Verlust des Transplantates und es muss nach einer alternativen Rekonstruktionsmethode gesucht werden.

Werde ich beim Gehen eingeschränkt sein?

Werde ich beim Gehen eingeschränkt sein?

Für die ersten paar Tage nach dem Eingriff gilt Bettruhe. Bis zum Ende der ersten postoperativen Woche können Sie unter physiotherapeutischer Begleitung langsam wieder zu laufen beginnen, sodass Sie bis zum Ende der zweiten Woche bereits wieder beinahe normal gehen und Treppen steigen können. In manchen Fällen wird zur Sicherung des Gangs noch eine Weile die Unterstützung eines Gehstocks benötigt. In den meisten Fällen werden Sie langfristig keine Einschränkung bemerken.

Beispiel einer Unterkieferteilresektion und Sofortrekonstruktion mit einem Fibula-Transplantat anhand einer Virtuellen Planung

Beispiel einer Unterkieferteilresektion und Sofortrekonstruktion mit einem Fibula-Transplantat anhand einer Virtuellen Planung


Orange markiert: Teil des Unterkiefers, welcher wegen eines bösartigen Tumors entfernt werden muss. Blau markiert: Zähne, welche mit den Unterkiefer en bloc mitentfernt werden.

Grün markiert: Stück des Wadenbeines, mit welcher den Unterkieferdefekt nach der Teilresektion rekonstruiert wird. Rot gefärbt sind die Arterien des Unterschenkels. Eine Arterie (A. fibularis) mit Begleitvene (nicht dargestellt) wird mit dem Fibula-Transplantat vom Unterschenkel entnommen.

Orange markiert: Teil des Unterkiefers, welcher wegen eines bösartigen Tumors entfernt werden muss. Grün markiert: Stück des Wadenbeines, mit welcher den Unterkieferdefekt nach der Teilresektion rekonstruiert wird.

Grün markiert: Stück des Wadenbeines, mit welcher den Unterkieferdefekt nach der Teilresektion rekonstruiert wird.

Rekonstruierter Unterkiefer mit einem Fibula-Transplantat und einem Patienten spezifischen Implantat (PSI) zur Stabilisierung des Unterkiefers und des Transplantates. Das PSI wird anhand der virtuellen Planung im 3D-Druckverfahren hergestellt, so dass es exakt auf die rekonstruierte Anatomie passt.